Dienstag, 30. März 2010

Abschied von Asien

Das Taj Mahal in Agra-ein Monument der Liebe-zog auch mich seinen Bann.
Shah Jahan liess diesen Tempel in Gedenken an seine Lieblingsfrau Arjumand Bann Begum, besser bekannt als Mumtaz Mahal, erbauen, die 1631 kurz nach der Geburt ihres 14. Kindes starb.
20.000 Menschen arbeiteten ueber 20 Jahre an der Fertigstellung des Giganten aus Marmor, dekoriert mit wertvollen Edelsteinen.





Im Schlafwagen fuhr ich im Zug ueber Allahabad weiter nach Varanasi.





Varanasi, eine der aeltesten Staedte Indiens, gilt als heiligste Stadt des Hinduismus und ist dem Gott Shiva geweiht.
Am Ganges ziehen sich kilometerlang Steintreppen (Ghats) hin.Unzaehlige Glaeubige baden hier im Wasser des heiligen Flusses, um von ihren Suenden gereinigt zu werden.
Fuer strengglaeubige Hindus ist es erstrebenswert in Varanasi zu sterben, dort verbrannt zu werden und die Asche im Ganges verstreut zu wissen.



Ich wollte auch mal wieder baden (aber nicht im Ganges) und fuhr daher, wieder im Schlafwagen, erst nach Kolkata und zwei Naechte spaeter nach Puri.
Eine friedliche Stadt am Meer, aber trotzdem leider im Moment nicht der richtige Ort fuer mich. Die Temperaturen erreichten Werte um 40 Grad, viel zu heiss also, um die Tage, wie die Inder, voellig bekleidet am Strand zu verbringen.



Daher fuehrte mich mein naechster Weg ins Reisebuero, um einen Flug nach Goa zu buchen (alternativ dazu haette ich zwei volle Tage im Zug verbringen koennen, aber ich bin ja nicht vergnuegungssuechtig).



In Bhubaneswar hatte ich noch die Moeglichkeit ein paar Tempel zu besichtigen.



...und flog dann ueber Hyberabad nach Goa.
Ein Taxi brachte mich vom Flughafen etwas weiter in den Sueden Goas, nach Benaulim.
Und hier habe ich ein kleines Paradies gefunden.
Ein kleines Fischerdorf, umgeben von Palmen und Reisfeldern, direkt am kilometerlangen Sandstrand gelegen.







Genau der richtige Ort um zu entspannen, die Seele baumeln zu lassen und meine letzten Tage in Asien geniessen zu koennen.

Denn ein dreiviertel Jahr Asien ist erstmal genug, ich bin etwas reisemuede und habe Sehnsucht nach zuhause.
Die letzten neun Monate waren eine unheimlich schoene, mich bereichernde Zeit.
Ich habe viele Menschen kennen gelernt, neue Eindruecke gewonnen, mich mit der Kultur und Gebraeuchen Asiens auseinandergesetzt, die unterschiedlichsten Landschaften (und Tiere) gesehen...
Vieles hat mich beeindruckt, manches aber auch nachdenklich gemacht.
Mein Erlebnis Asien-eine Zeit, die ich nicht mehr missen moechte, aber jetzt erst mal ab nach Deutschland...
den naechsten Urlaub planen, smile.

Samstag, 6. März 2010

Rajasthan

Rajasthan, wörtlich übersetzt das "Land der Könige", liegt im Nordwesten Indiens an der Grenze zu Pakistan.





Jaipur, die Haupstadt Rajasthans, ist mit ihren 2,5 Mio. Einwohnern als "pink city" bekannt.
Der Stadtpalast, offizielle Gebäude und viele Häuser in der Altstadt sind aus einheimischem, rötlichem Gestein gebaut.

Hawa Mahal, der "Palast der Winde" mit seinen mehr als 900 Fenstern wurde 1799 als Wohnhaus des Harems erbaut. Hier hatten die in strenger Abgeschiedenheit lebenden Frauen des Hofes die Möglichkeit, das Strassenleben aus den Fenstern zu beobachten, ohne selbst dabei gesehen zu werden.



11 km entfernt liegt das Fort Amber, ein ehemaliger Königspalast der Kachchwaha-Dynastie, als besonders sehenswert gilt der Spiegelsaal.



Udaipur gilt als eine der schönsten Städte Indiens.
Wir können dem nur zustimmen, vor allem die Altstadt mit ihren zahlreichen verwinkelten Gassen mit kleinen Geschäften, hatte es uns angetan.
Aber auch die Aussicht auf den Lake Pichola genossen wir.



Und dann hatten wir ein ganz besonderes Ereignis zu feiern-
Moni´s 50. Geburtstag!



Da durfte natürlich auch das Geburtstagsständchen nicht fehlen.



Von unserem Dachrestaurant unserer Unterkunft in Jodhpur genossen wir den Ausblick auf die Häuser der als "blue city" bekannten Stadt und das Meherangarh Fort.



Wir besuchten Bishnoi-Dörfer, unter anderem ein Töpferdorf.
Hier hatten wir die Möglichkeit unserer künstlerischen Ader an einer Drehscheibe freien Lauf zu lassen und Tonkrüge auf unseren Köpfen zu balancieren.
Respekt vor den asiatischen Frauen, die dies mit einer scheinbaren Leichtigkeit tun!





Aber vielleicht haben sie ja vorher auch an einer Opiumzeremonie teilgenommen und sich von dem Tee betören lassen.



Jaisalmer, durch die Gebäude aus gelbbraunem Sandstein als "golden city" bekannt, liegt in der indischen Wüste Thar.
Da nahmen wir natürlich an einer 2-tägigen Kamelsafari teil!

Erstes Anfreunden mit den Kamelen...





...und los geht es!



Nach vielen Stunden erreichten wir am Spätnachmittag die Sanddünen.



Und bekamen zu unserer Überraschung weitab von aller Zivilisation Bier und Cola für unser Krefelder serviert!



Abends am Lagerfeuer wärmten wir uns für die bevorstehende kühle Nacht unter einem prachtvollen Sternenhimmel auf.



Nach dem Frühstück ging es dann wieder zurück nach Jaisalmer.



Dort erwartete uns unser Maharaja, der uns als seine Maharanis (Königinnen) erwählte und ganz begeistert von Monis suit und meinem punjabi suit war.



Nach Pushkar lockte uns der heilige See, der aber leider so gut wie ausgetrocknet war.
Auch der grösste Kamelmarkt der Welt findet hier jährlich statt-
leider erst im November.
Was blieb uns da anderes übrig als uns die Zeit mit shoppen zu vertreiben?

UnsereRundreise durch Rajasthan beendeten wir an unserem Ausgangspunkt in Jaipur, denn wir wollten unbedingt das Elefantenfestival miterleben!
Die grauen Dickhäuter werden bunt bemalt, in Paraden präsentiert und der am schönsten bemalte Elefant wird prämiert.
Abgerundet wird das Programm mit diversen Wettbewerben und Tanzvorstellungen.

Ein Blick hinter die Kulissen bei den Vorbereitungen





Manch ein Dickhäuter erstickt fast unter den Lasten seines Schmuckes





Aber auch die schönste Reise geht einmal zu Ende und so fuhren wir nach Delhi.
Hier feierten die Inder ihr Holi-, bzw. Colourfestival.
Dies ist ein indisches Frühlingsfest des Hinduismus. In Nordindien ist das Fest Krishna gewidmet, in Südindien dagegen dem Liebesgott Kama.
An diesem Tag werden die bösen Geister des "Winters" vertrieben, Schranken durch gesellschaftlichen Status, Kasten, Alter und Geschlecht sind so gut wie aufgehoben, es wird gefeiert, jeder umarmt jeden, wünscht ein "happy holi" und es wird mit Farbpuder (Gulal) und gefärbtem Wasser geworfen.
Da feiern wir natürlich mit!

Erst mal ausrüsten...



...und los geht es durch die Strassen.





Und noch ein Photo kurz vor dem duschen



Und dann war es soweit, kein Aufschieben mehr möglich!
Moni musste zum Flughafen!
Auch wenn es vom Gepäck her so scheint, als wäre ich mitgeflogen, das täuscht, das sind alles ihre Souvenirs, lach.
Wir haben die Wirtschaft hier gewaltig angekurbelt!



Die drei gemeinsam verbrachten Monate waren eine wunderschöne Zeit!
Wir haben so viel gesehen und erlebt, wir hatten so viel Spaß und manchmal Bauchschmerzen vom vielen Lachen!
Ich danke dir, liebe Moni, beste Freundin, für unsere Freundschaft!
Du bist ein wundervoller Mensch, bleib einfach so wie du bist!

Ein Freund
versteht deine Vergangenheit,
glaubt an deine Zukunft
und akzeptiert dich heute, so wie du bist.

unbekannter Verfasser

Freitag, 12. Februar 2010

Myanmar

Eine Reise durch Myanmar ist gleichbedeutend mit einer Reise zurück in das ursprüngliche Asien...

Mit Thanakha (eine Paste die Sonnenschutz gibt und für reine, glatte Haut sorgt) geschminkte Frauen und Kinder,
Röcke (Longy) tragende Männer, Bethel kauend und dadurch mit roten Zähnen,
Pferdekutschen und Ochsenkarren die sich auf schlaglochübersäten Strassen fort bewegen,
Stromausfälle, die mit laut knatternden Generatoren überbrückt werden und
wer sich auf die Suche nach einem Geldautomaten macht, wird in dem ganzen Land keinen finden.

Yangon, die ehemalige Hauptstadt mit ihren mehr als 5.000.000 Einwohnern, erlebten wir als Gewirr von Fahrzeugen und Menschen, die sich innerhalb von aufgerissenen Wegen zwischen heruntergekommenen Gebäuden und Müll bewegen.





Ganz anders präsentierte sich Nyaungshwe am Inlesee, das wir nach einer 15-stündigen Busfahrt erreichten.
Hier erkundeten wir mit einem Boot die abwechslungsreiche Umgebung mit schwimmenden Gärten, Wasserbüffeln, verfallenen Stupas und Stelzenhäusern.





Da der See sehr flach und mit Algen zugewachsen ist, erfanden die Intha´s die Ein-Bein-Rudertechnik, dabei klemmen sie sich das Ruder an einem Bein fest, um eine Hand frei zu haben und gehen so mit ihren großen Bambuskörben auf Fischfang.



Wir sahen unter anderem Katzen, denen von Mönchen das Springen beigebracht wurde, einen Markt mit seinen vielen bunten Ständen und Garküchen, "Giraffenhalsfrauen", Kunsthandwerkläden, eine Zigarrenfabrik und eine Weberei.





Sehr gut gefallen haben uns auch die hohen goldenen Türme in der Shwe Inn Tain Pagode.



Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars, gilt als Zentrum burmesischer Kultur.
Wir mieteten ein Taxi mit Fahrer und ließen uns die Sehenswürdigkeiten zeigen.



Erstes Ziel war eine kleine Goldschlägerei in der das Blattgold für die Buddhastatue in der Mahamuni-Pagode bearbeitet wird. Die Statue wird so sehr verehrt, dass die Blattgoldschicht auf dem Rumpf, die immer weiter von männlichen Gläubigen (Frauen ist der Zutritt nicht erlaubt) verdichtet wird, ihre Züge fast unkenntlich macht. Außerdem wird ihr Gesicht jeden Morgen von Mönchen gewaschen.



Auch hier besuchten wir wieder Handwerksbetriebe, unter anderem eine Restaurationswerkstatt und eine Stickerei.





Sehr beeindruckt hat uns auch die Essensausgabe in Amarapura an die Mönche. Hier bekamen wir hunderte geduldig wartende Mönche zu Gesicht.





Auch die "kleinen monks" mit 6-8 Jahren hielten sich vorschriftsmäßig an die Regeln des Klosters. Sie dürfen einige Zeit bei den Mönchen leben, um dann zu entscheiden, ob sie bleiben möchten.



Unser eigenes Essen in einem einheimischen Restaurant war zwar sehr vielfätig, aber bei näherer Betrachtung der Schüsselinhalte hielten wir uns mit dem Probieren sehr zurück.



In Amarapura befindet sich auch die längste Teakholzbrücke der Welt. Sie misst 1,2 km, wurde vor 200 Jahren gebaut und wirkt immer noch sehr stabil.



Auch Inwa, nur mit dem Boot erreichbar, ist sehr interessant.
Mit einer Pferdekutsche holperten wir durch die Landschaft, um uns unter anderem Bagaya Kyaung, ein Kloster aus Teakholz und den schiefen Nanmyi-Wachturm zu sehen.



Eine weitere Bootsfahrt führte uns über den Ayeyarwady nach Mingun, hier bestimmen Ochsenkarren das Landschaftsbild.



Wir besichtigten die von einem Erdbeben teilweise zerstörte Mingun-Pagode,



die weiß leuchtende Hsinbyume-Pagode



und die größte noch funktionierende Glocke der Welt.



Bagan beeindruckt mit seinen 4.400 Tempeln, Stupas und Ruinen auf 42 Quadratkilometern Fläche.



Wir erkundeten einen winzigen Teil davon mit der Pferdekutsche.



Den Dhammayangyi Pahto, ein Riese aus roten Ziegeln und von überall aus Bagan zu sehen...



Und den Anando Pahto, den meistverehrten Tempel in Bagan, in ihm sind die gewaltigen Fußabdrücke Buddha´s zu bestaunen.



Bevor wir nochmals ins hektische Yangon zurück mussten, um unsere Visa für Indien abzuholen, war relaxen am Ngwe Saung Beach mit seinem klaren Meerwasser und dem 15 km langen Sandstrand angesagt.



Aktuell sind wir jetzt in Indien, in Rajasthan, aber dazu beim nächsten Mal mehr.