Freitag, 12. Februar 2010

Myanmar

Eine Reise durch Myanmar ist gleichbedeutend mit einer Reise zurück in das ursprüngliche Asien...

Mit Thanakha (eine Paste die Sonnenschutz gibt und für reine, glatte Haut sorgt) geschminkte Frauen und Kinder,
Röcke (Longy) tragende Männer, Bethel kauend und dadurch mit roten Zähnen,
Pferdekutschen und Ochsenkarren die sich auf schlaglochübersäten Strassen fort bewegen,
Stromausfälle, die mit laut knatternden Generatoren überbrückt werden und
wer sich auf die Suche nach einem Geldautomaten macht, wird in dem ganzen Land keinen finden.

Yangon, die ehemalige Hauptstadt mit ihren mehr als 5.000.000 Einwohnern, erlebten wir als Gewirr von Fahrzeugen und Menschen, die sich innerhalb von aufgerissenen Wegen zwischen heruntergekommenen Gebäuden und Müll bewegen.





Ganz anders präsentierte sich Nyaungshwe am Inlesee, das wir nach einer 15-stündigen Busfahrt erreichten.
Hier erkundeten wir mit einem Boot die abwechslungsreiche Umgebung mit schwimmenden Gärten, Wasserbüffeln, verfallenen Stupas und Stelzenhäusern.





Da der See sehr flach und mit Algen zugewachsen ist, erfanden die Intha´s die Ein-Bein-Rudertechnik, dabei klemmen sie sich das Ruder an einem Bein fest, um eine Hand frei zu haben und gehen so mit ihren großen Bambuskörben auf Fischfang.



Wir sahen unter anderem Katzen, denen von Mönchen das Springen beigebracht wurde, einen Markt mit seinen vielen bunten Ständen und Garküchen, "Giraffenhalsfrauen", Kunsthandwerkläden, eine Zigarrenfabrik und eine Weberei.





Sehr gut gefallen haben uns auch die hohen goldenen Türme in der Shwe Inn Tain Pagode.



Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars, gilt als Zentrum burmesischer Kultur.
Wir mieteten ein Taxi mit Fahrer und ließen uns die Sehenswürdigkeiten zeigen.



Erstes Ziel war eine kleine Goldschlägerei in der das Blattgold für die Buddhastatue in der Mahamuni-Pagode bearbeitet wird. Die Statue wird so sehr verehrt, dass die Blattgoldschicht auf dem Rumpf, die immer weiter von männlichen Gläubigen (Frauen ist der Zutritt nicht erlaubt) verdichtet wird, ihre Züge fast unkenntlich macht. Außerdem wird ihr Gesicht jeden Morgen von Mönchen gewaschen.



Auch hier besuchten wir wieder Handwerksbetriebe, unter anderem eine Restaurationswerkstatt und eine Stickerei.





Sehr beeindruckt hat uns auch die Essensausgabe in Amarapura an die Mönche. Hier bekamen wir hunderte geduldig wartende Mönche zu Gesicht.





Auch die "kleinen monks" mit 6-8 Jahren hielten sich vorschriftsmäßig an die Regeln des Klosters. Sie dürfen einige Zeit bei den Mönchen leben, um dann zu entscheiden, ob sie bleiben möchten.



Unser eigenes Essen in einem einheimischen Restaurant war zwar sehr vielfätig, aber bei näherer Betrachtung der Schüsselinhalte hielten wir uns mit dem Probieren sehr zurück.



In Amarapura befindet sich auch die längste Teakholzbrücke der Welt. Sie misst 1,2 km, wurde vor 200 Jahren gebaut und wirkt immer noch sehr stabil.



Auch Inwa, nur mit dem Boot erreichbar, ist sehr interessant.
Mit einer Pferdekutsche holperten wir durch die Landschaft, um uns unter anderem Bagaya Kyaung, ein Kloster aus Teakholz und den schiefen Nanmyi-Wachturm zu sehen.



Eine weitere Bootsfahrt führte uns über den Ayeyarwady nach Mingun, hier bestimmen Ochsenkarren das Landschaftsbild.



Wir besichtigten die von einem Erdbeben teilweise zerstörte Mingun-Pagode,



die weiß leuchtende Hsinbyume-Pagode



und die größte noch funktionierende Glocke der Welt.



Bagan beeindruckt mit seinen 4.400 Tempeln, Stupas und Ruinen auf 42 Quadratkilometern Fläche.



Wir erkundeten einen winzigen Teil davon mit der Pferdekutsche.



Den Dhammayangyi Pahto, ein Riese aus roten Ziegeln und von überall aus Bagan zu sehen...



Und den Anando Pahto, den meistverehrten Tempel in Bagan, in ihm sind die gewaltigen Fußabdrücke Buddha´s zu bestaunen.



Bevor wir nochmals ins hektische Yangon zurück mussten, um unsere Visa für Indien abzuholen, war relaxen am Ngwe Saung Beach mit seinem klaren Meerwasser und dem 15 km langen Sandstrand angesagt.



Aktuell sind wir jetzt in Indien, in Rajasthan, aber dazu beim nächsten Mal mehr.